Boubacar Boris Diop wurde 1946 in Dakar (Senegal) geboren und ist ein bekannter gesellschaftskritischer afrikanischer Schriftsteller. Er gilt heute als Erneuerer auf dem Gebiet der afrikanischen Erzählkunst. Als ein für die Emanzipation des schwarzen Kontinents engagierter Autor schreibt er Romane und Novellen, die sich mit der Alltagsrealität der Menschen auseinandersetzen. Seine Werke fragen unverblümt nach den Ursachen des Elends, des Krieges, des Hungers, der Armut und der Krankheiten. Sein poetisch- realistischer Stil transzendiert nicht die Realität, eher legt er sie von innen bloß; er verleiht ihr eine unnachahmlich originelle narrative Selbständigkeit und, somit, verhilft er dem Erzählen zu einer dynamischen Entlarvung des Bestehenden. Darin verwandelt sich die Realität in eine ‚reflektierende Materie’, die mittels einer nüchternen und ironisch- humorvollen Sprachgestik suggeriert wird. Solcherart avanciert die Sprache zur Hauptakteurin, die die Sachverhalte schonungslos darlegt.
Publikation: