Keine Schrift ist bekannter als die Bibel. Dennoch erscheinen manche Gestalten, Ereignisse und Themen darin schwer glaubhaft, zuweilen deutungsbedürftig. Fehlübersetzungen, allzu wortwörtliche, den Sinn verbergende Deutungen, aber auch orthodoxe Scheu vor
Hinterfragung haben nicht selten zu Ablehnung geführt. Dagegen ist hier das Ziel der Untersuchungen, den mythologischen Kern biblischer Schilderungen, Gestalten, Orte oder Zahlenangaben, seit Jahrtausenden für unantastbar gehalten, herauszuschälen. Im Licht der Mythologie läßt sich der Bibeltext auf bislang kaum geschehene Weise durchleuchten und stellenweise völlig neu verstehen. Hier bedurfte es der Zuhilfenahme
des Talmud, jüdischer Midrasch-Zitate, aber auch der Abgleichung mit Mythen der Nachbarkulturen Ägyptens, Babylons, Persiens, des Islams oder Griechenlands. Dabei stellt sich nicht zuletzt auch heraus, wie immens hoch der ethische Wert dieser „heiligen“ Schriften – im Sinne von
„heilend“ – auch für unsere Zeit anzusetzen ist, auch als Beitrag zur Völkerverständigung.
Alexander Rauch
Mythos im Judentum
Hardcover, Seiten 232 Seite, 11,5 x 17,5 cm
ISBN 978-3-95817-053-7 [D] 13,95 €